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QS-Blog

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Deutschland und der Antibiotika-Globus

19. Mai 2017

Fakten und Prognosen

Die deutsche Antibiotikareduktion verläuft beispielhaft. Allein im Jahr 2016 wurden
62,36 Tonnen weniger Antibiotika in der Schweine- und Geflügelhaltung innerhalb des QS-Systems eingesetzt. Das entspricht einem Minus von 11,4 Prozent. Diese Zahl ist umso bedeutsamer, da die Tierhalter des QS-Systems rund 95 Prozent des deutschen Schweine- und Geflügelfleischs produzieren.

In den nachfolgenden Grafiken blicken wir nicht nur auf die aktuellen Zahlen aus Deutschland, sondern auch auf den gesamten “Antibiotika-Globus” und auf die für andere Produktionsländer prognostizierte Entwicklung der Antibiotikazahlen geschaut. Dabei fällt auf: Wer international mit Fleisch handelt, der muss auch den Antibiotikaeinsatz in den Produktionsländern im Auge behalten. Ganz besonders gilt das für den, der sich an das eigentliche Ziel aller Anstrengungen erinnert: Die Eindämmung von resistenten Bakterien, die für Mensch wie Tier gefährlich werden können.

Fakten zum QS-Antibiotikamonitoring

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Praxisbeispiel Deutschland: Jahr für Jahr stark sinkender Antibiotikaverbrauch in der deutschen Nutztierhaltung

Nach einer starken Reduktion von 2014 auf 2015 (minus 21,6%) sank der Antibiotika -verbrauch der QS-Betriebe, die Mastgeflügel und Schweine halten, weiterhin: Der Vorjah-resvergleich 2016 weist ein Minus von 11,4% auf, zudem fielen die Verbrauchsmengen der kritischen Antibiotika (Reserveantibiotika). Wie die DIMDI-Zahlen (Infografik oben) für 2016 aussehen werden, bleibt noch abzuwarten. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit veröffentlicht sie erst im August. Die DIMDI-Zahlen beziffern die Gesamtmenge von Antibiotika, die deutsche Tierarztpraxen im jeweils letzten Jahr von der Pharmaindustrie erhielten. Sie gelten für Nutz-und Haustiere.

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 Expertenmeinungen aus Deutschland

 „Die deutsche Antibiotikareduktion läuft gut an. Bei all den Monitoringergebnissen und    Jahresbilanzen dürfen wir aber nicht vergessen, worauf alle Anstrengungen letztlich        zielen: auf eine reduzierte Resistenzentwicklung. Antibiotikaresistente Keime gefährden  Mensch und Tier. Ein eindeutiger Beleg für die Reduktion von Antibiotikaresistenzen  fehlt bisher in der EU und in Deutschland. Der weltweite Fleischhandel macht das  Thema zudem komplex.“
 Prof. Dr. Annemarie Käsbohrer, BfR
 „Es ist und bleibt eine Frage der Qualitätssicherung: Wer Fleisch einführt, der muss sich  auch mit der Antibiotika-Politik der jeweiligen Produktionsländer auseinandersetzen. Da  weltweit der deutsche oder europäische Standard nicht vorausgesetzt werden kann,  lässt sich die Schlussfolgerung treffen: Wer Fleisch importiert, importiert auch Risiken.  Wie sieht es beispielsweise mit Resistenzen aus?“
 Thomas May, QS Qualität und Sicherheit GmbH

“Wer Fleisch importiert, importiert Risiken”

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Praxisbeispiel EU

Bei der Antibiotikafrage, ob national oder international, ob in der Human- oder Veterinärmedizin, geht es immer nur um eins: um die Eindämmung einer Resistenzentwicklung, die für Mensch und Tier kritisch werden kann.„Jedes Jahr führen Infektionen durch antibiotikaresistente Bakterien zu etwa 25.000 Todesfällen in der EU – aber die Bedrohung ist nicht auf Europa beschränkt. Dies ist ein globales Problem, das eine globale Lösung erfordert“, fasste Vytenis Andriukaitis, EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, zusammen.

Ob, etwa im Zuge der beispielhaften Antibiotikareduktion in der deutschen Nutztierhaltung, bereits Fortschritte erzielt werden konnten, bleibt bislang unerforscht. Dass es diese gibt, lässt jedoch Marta Hugas von der European Food Safety Authority (EFSA) vermuten. Im letzten Jahr stellte sie einen Bericht über Antibiotikaresistenzen bei Zoonosebakterien in Europa vor. Die Leiterin des EFSA-Referats für biologische Gefahren und Kontaminanten beobachtete hier große regionale Unterschiede. Ein Beispiel: „In Nordeuropa ist ein geringeres Auftreten von Re-sistenzen bei Bakterien aus Geflügel zu verzeichnen, vor allem in Ländern mit niedrigem Antibiotikaeinsatz bei Tieren“, so Hugas. Die höchsten Antibiotikaresistenzen seien dagegen in Ost- und Südosteuropa zu beobachten.

Prognostiziert: weltweiter Antibiotikaverbrauch in der Nutztierhaltung

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Den vollständigen Beitrag aus unserem Tierarztmagazin “Zum Hofe” können Sie hier als PDF-Datei herunterladen.

Die aktuelle Ausgabe der “Zum Hofe” (1/2017) können Sie hier herunterladen.

Aus dem QS-System, QS-Wissen

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