Bei der Ernte von frischem Obst und Gemüse ist Sauberkeit das A und O in der Qualitätssicherung, denn hierdurch kann einer Produktverunreinigung durch krankmachende Keime wirksam vorgebeugt werden. Dass diese Keime auch bei frischem Obst und Gemüse vorkommen können, zeigen beispielsweise die Meldungen des Europäischen Schnellwarnsystems für Lebensmittel und Futtermittel (RASFF) zur Mikrobiologie (67 Warnmeldungen im Zeitraum Mai 2013 bis Mai 2015). Da der Verzehr von verunreinigten Produkten zu Krankheitsausbrüchen führen kann, ist die Einhaltung von Hygienemaßnahmen von großer Bedeutung für den Verbraucherschutz. Gleichzeitig gilt es auch, das Image der frischen Produkte und der Branche vor Negativschlagzeilen zu bewahren.
QS führt unangekündigte Stichprobenaudits zur Überprüfung der Hygieneanforderungen durch
Zur Überprüfung der Hygieneanforderungen und um für das Thema zu sensibilisieren, werden von OS regelmäßig bei Erzeugerbetrieben Stichprobenaudits mit dem Kontrollschwerpunkt Hygiene durchgeführt. Hierbei wird geprüft, ob die Hygieneanforderungen umgesetzt werden und das Erntepersonal in Bezug auf diese eingewiesen und geschult wurde. Dahingehend wird ebenfalls kontrolliert, ob die Hygieneanweisungen befolgt werden. Auch das Vorhandensein von Feldtoiletten und deren Nutzung sowie die Händehygiene werden kontrolliert.
Die Stichprobenaudits erfolgen unangekündigt, d.h. der Termin wird den betreffenden Erzeugern frühestens 24 Stunden vor der Durchführung des Audits mitgeteilt. Der Umfang ist im Vergleich zu einem regulären Audit deutlich reduziert.
Tipps für Erzeuger zum Hygienemanagement
1. Beugen Sie vor!
2. Nehmen Sie sich Zeit, um alle betrieblichen Prozesse, in denen ihre Produkte durch Keime verunreinigt werden können, auf mögliche Gefahrenquellen zu untersuchen.
Überlegen Sie sich Maßnahmen, um diese zu minimieren.
3. Bereiten Sie Hygieneschulungen für ihre Mitarbeiter sorgfältig vor!
4. Ergreifen Sie Maßnahmen!
5. Neben der Prozesshygiene sollte die Personalhygiene im Fokus Ihrer betrieblichen Hygienemaßnahmen stehen. Dazu gehören u. a. folgende Punkte:
6. Hygieneschulung der Erntemitarbeiter: Schulen Sie Ihre Mitarbeiter u.a. über das Verhalten beim Umgang mit Produkten (z. B. Waschen der Hände nach Toilettenbesuch, nicht spucken, rauchen, essen und trinken während der Arbeit). Wichtig ist, dass die Inhalte der Schulungen verstanden werden! Die Hygieneanweisungen sollten daher in der Landessprache der Arbeitskräfte vorhanden sein.
7. Toiletten für Erntemitarbeiter: Sorgen Sie dafür, dass Ihre Mitarbeiter Zugang zu Toiletten in angemessener Entfernung haben. Organisieren Sie die regelmäßige Säuberung der Toiletten und achten Sie auf die Funktionsfähigkeit der Einrichtung zum Händewaschen sowie saubere Handtücher oder Einmalhandtücher.
8. Handhygiene: Die Hände sind regelmäßig zu waschen. Ca. 80 % aller Infektionen werden über die Hände übertragen!
9. Kontrollieren Sie die Umsetzung!
10. Die Kontrolle der betrieblichen Hygienevorgaben ist Chefsache. Handeln Sie konsequent, wenn Ihre Hygienevorgaben nicht beachtet werden!
11. Kontrollieren Sie regelmäßig, ob die Schulungsinhalte verstanden, die Hygieneanforderungen beachtet werden und die betrieblichen Hygiene- und Sanitäreinrichtungen in Ordnung sind.
2 comments on “Hygiene ist das A und 0 in der Erntesaison”
Danke für den Rat, sie sind alle sehr nützlich, zu Danken.
Sehr interessanter Artikel. Hoffe Sie veröffentlichen in regelmäßigen Abständen solche Artikel dann haben Sie eine Stammleserin gewonnen. Vielen dank für die Informationen.
Gruß Anna