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Dithiocarbamatkontamination vermeiden

26. Juli 2013
Kontamination mit Dithiocarbamat vermieiden
Kontamination mit Dithiocarbamat vermieiden
Kontamination mit Dithiocarbamat vermieiden

In unseren Infobriefen veröffentlichen wir immer wieder Tipps und Hinweise für die Praxis. In der Ausgabe 02/2013 des Infobriefs für die QS-Systemkette Obst, Gemüse, Kartoffeln haben wir uns mit Dithiocarbamaten befasst. Diese Fungizide haben Zulassungen für den Obst- und Gemüsebereich. Wer sie anwendet, muss auf Rückstände achten. Eine ganz andere Quelle von Dithiocarbamat ist nicht so offensichtlich. Nachfolgend sagen wir, welche das ist.

Die unter Dithiocarbamate zusammengefassten Fungizide (Ferbam, Mancozeb, Maneb, Metiram, Propineb, Thiram, Zinebun und Ziram) sind im konventionellen Gemüsebau fast alle zugelassen. Im Obstbau dagegen gibt es jedoch zahlreiche länderspezifische Zulassungsunterschiede. So sind Dithiocarbamate in Deutschland beispielsweise bei Äpfeln und Birnen nicht zugelassen. Trotzdem werden dort manchmal Rückstände von Dithiocarbamaten gefunden. Wie kommt das?

Latexhandschuhe im Verdacht

Eine mögliche Quelle für Kontaminationen sind Latex-Handschuhe, die im Produktions- und Handelsprozess oder bei der Probenahme verwendet werden. Bei der Herstellung von Latex-Handschuhen werden sogenannte Vulkanisationsbeschleuniger eingesetzt. Diese können unter anderem auch Dithiocarbamate sein. Sie steigern die Elastizität, die Widerstandsfähigkeit und Haltbarkeit der Handschuhe. Die Gehalte an Rückständen, die auf Obst und Gemüse gefunden wurden und die nachweislich auf die Berührung mit Latex-Handschuhen zurückzuführen sind, liegen in einem relativ hohen Nachweisbereich. So wurden auf Kopfsalat, der während des Abpackens mit Latex-Handschuhen berührt wurde, Rückstände von Dithiocarbamaten im Bereich von 0,05 bis 0,25 mg/kg nachgewiesen. Äpfel, die während des Pflückens oder bei der Sortierung mit Latex-Handschuhen berührt wurden, wiesen Rückstände bis zu 0,04 mg/kg auf.

Anwendung oder Kontamination?

Anders als bei der üblichen Rückstandsanalytik wird bei der Gruppe der Dithiocarbamate nicht der einzelne Wirkstoff, z.B. Mancozeb, bestimmt, sondern der CS2-Gehalt (Kohlenstoffdisulfid), der aus allen Substanzen dieser Wirkstoffgruppe abgespalten werden kann. Durch diesen „indirekten“ Nachweis ist eine Zuordnung auf den Wirkstoff nicht möglich.

Vorbeugen durch vermeiden

Um das Risiko einer Kontamination mit Dithiocarbamaten durch Handschuhe zu vermeiden, sollten Handschuhe getragen werden, die ohne diese Stoffe hergestellt werden. Eine Alternative sind nach heutigem Wissenstand z. B. Nitril-Handschuhe. Handschuhe aus Polyethylen haben den Nachteil der geringen Reißfestigkeit und des geringen Tragekomforts, Vinyl-Handschuhe können dagegen sehr hohe Gehalte an Weichmachern enthalten.

Tipps für Handschuhe aus der Schweiz

Im Bio-Bereich ist das Problem der Kreuzkontamination bereits seit längerem bekannt. Deshalb hat die Plattform der Schweizer Biobäuerinnen und Bauern eine Liste veröffentlicht, in der Handschuhe ohne Dithiocarbamate.

Tipps für die Praxis Kontamination, Pflanzenschutzmittel, Vorbeugung

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