Im Zuge der aktuellen Ereignisse um Aflatoxine (Schimmelpilze) in Futtermitteln haben wir für Sie einige Fragen und Antworten zusammengestellt.
Was sind Aflatoxine? Wie wird kontrolliert?
Aflatoxin B1 ist ein Schimmelpilzgift, auf das Futtermittel regelmäßig kontrolliert werden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat zu Aflatoxinen eine umfassende Zusammenstellung auf seinen Internetseiten veröffentlicht. Die Untersuchung auf Mykotoxine stellt einen festen Bestandteil der Rohwarenkontrollen und der Mischfutterkontrollen im Rahmen der Überwachung auf unerwünschte Stoffe dar. Allein bei den im QS-System dokumentierten Eigenkontrollen der Wirtschaft werden jährlich etwa 2.500 Futtermittelproben auf Aflatoxin B1 untersucht.
Was müssen Futtermittelhersteller beim Bezug von Rohware beachten?
QS-Futtermittelunternehmen haben beim Bezug von Rohstoffen bestimmte Auflagen zu erfüllen. In der Regel gilt: Sie dürfen nur Ware von QS-Betrieben oder von Betrieben beziehen, die nach einem von QS-anerkannten Standard zertifiziert sind. Das GMP+-System wird beispielsweise auf der Grundlage einer Vereinbarung zwischen den Standardgebern QS und GMP+-International B.V. als gleichwertig anerkannt.
QS-zertifizierte Futtermittelunternehmen sind aus diesem Grund berechtigt, auch von dem Hamburger Importeur Rohware zu beziehen und weiter zu verarbeiten, das als Importeur des belasteten Mais aus Serbien gilt. Es ist nach einem von QS-anerkannten anerkannten Standard zertifiziert.
In Ausnahmen können QS-Unternehmen Rohware aber auch nach der Gate-Keeping-Regelung bzw. dem Gatekeeper-Prinzip freiproben, d. h. damit erhalten sie die Erlaubnis auch Nicht-QS-Ware einzusetzen. Die Bedingungen und Voraussetzungen dafür sind in Anlage 10.03 zum Leitfaden Futtermittelwirtschaft im QS-Downloadcenter veröffentlicht.
Wegen widriger Witterungsverhältnisse soll es Berichten zufolge in ganz Südosteuropa in den vergangenen Monaten zu Problemen mit Aflatoxin gekommen sein. Die Unternehmen der Futtermittelwirtschaft sind nach unserer Erkenntnis ausreichend sensibilisiert und untersuchen verstärkt.
Was macht QS im aktuellen Fall von Aflatoxinen in Futtermitteln?
Seit dem die Überschreitung der Grenzwerte bekannt ist, hat QS die betroffenen Unternehmen beim Rückruf der Ware und bei der Ursachensuche unterstützt. Da eine Gefährdung von Mensch und Tier nach übereinstimmender Experteneinschätzung nicht zu erwarten war und die zuständigen Behörden von den betroffenen Unternehmen unterrichtet wurden, hat QS auf die Sperrung einzelner Betriebe und auf weitergehende Maßnahmen im QS-System verzichtet. In Rundschreiben an die Systempartner und an die Bündler der Landwirtschaft sowie auf der QS-Unternehmenshomepage informiert QS über den aktuellen Sachstand.
Die QS-zertifizierten Futtermittelunternehmen, die Ware aus der belasteten Charge weiterverarbeitet und als Mischfutter an landwirtschaftliche Betriebe abgegeben haben, sind identifiziert. Bei der weiteren Verfolgung der Warenströme ist hilfreich, dass QS in unmittelbarer Konsequenz der Dioxin-Vorfälle in 2011 die Aufnahme der VVVO-Nummern der landwirtschaftlichen Abnehmer beschlossen hatte. Dies beschleunigt die eindeutige Identifizierung der belieferten landwirtschaftlichen Betriebe.