
Heute fand in Frankfurt am Main die QS-Jahrespressekonferenz 2012 statt. Neben den Themen des vergangenen Jahres und dem Ausblick auf die kommenden Monate, stand auch die Vorstellung der QS-live-Botschafter (s. Foto) auf dem Programm. Im folgenden Beitrag habe ich die wichtigsten Statements der Pressekonferenz in verkürzter Form zusammengestellt:
[…] Durch die enge Zusammenarbeit mit allen an der Lebensmittelproduktion Beteiligten bietet das QS-System eine Plattform, um gemeinsam mit allen Wirtschaftsbeteiligten ganzheitliche und praxisorientierte Lösungsansätze zu entwickeln […].
Zum Antibiotikamonitoring – Risiken senken und Vertrauen schaffen.
Mit dem systematischen Antibiotikamonitoring im QS-System wurde innerhalb kürzester Zeit ein Instrument auf den Weg gebracht, um den Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung umfassend und zeitaktuell darzustellen, die Situation zu analysieren und bei Bedarf Maßnahmen zu ergreifen.
Die Wirtschaft hat in den QS-Fachbeiratssitzungen Anfang Mai bekräftigt, nicht auf die Einrichtung einer staatlichen Datenbank zu setzen und die Antibiotikadatenbank im QS-System zu nutzen. Es kann jedoch nicht ziel-führend sein, zukünftig zwei Datenbanken mit gleichen Inhalten zu betreiben. Ein Parallelsystem – nur aus Prinzip – wird es mit QS nicht geben. QS versteht sich als Dienstleister der Wirtschaft, der dazu beiträgt, dass der Verbraucher sich auf sichere Lebensmittel und zuverlässige Produktions-bedingungen verlassen kann.
Zu Tierschutz und Nachhaltigkeit – Hot-Spots gemeinsam angehen.
Die Partner im QS-System sind sich einig, dass Fragestellungen und Herausforderungen rund um das Thema „Tierwohl“ aktiv gemeinsam anzugehen sind. Für eine Branchenlösung mit erhöhten Anforderungen brauchen wir Einvernehmen in der ganzen Kette für praxisgerechte, flächendeckende Ansätze. Die Diskussion dazu ist eröffnet. In den nächsten Monaten werden dazu Sondersitzungen der QS-Fachbeiräte stattfinden. Dabei stellt sich einerseits die Frage, wie die Tierhaltung messbar verbessert werden soll und kann. Andererseits stellt sich die Frage, wie groß die Bereitschaft ist, den Mehraufwand zu bezahlen. Es wird auch darum gehen müssen, wie diese Anstrengungen der Öffentlichkeit und den Verbrauchern vermittelt werden können.
Zur Systemkette Obst und Gemüse – Lücken schließen und Risiken minimieren.
Auch in der Obst- und Gemüseproduktion setzt QS mit seinen Standards Maßstäbe. Für die Aufbereitung risikoreicher Produkte wie Sprossen und Keimlinge gilt seit dem 1. Januar 2012 der Leitfaden „Bearbeitung“.
Der QS-GAP Standard für den Obst- und Gemüseanbau wurde zusammen mit Branchen-vertretern und Fachexperten grundlegend überarbeitet. Das erneute Benchmarking-Verfahren der Standards QS-GAP und GlobalG.A.P ist kürzlich erfolgreich abgeschlossen worden.
Zum Ereignis- und Krisenmanagement – Zügig handeln und Konsequenzen ziehen.
Die Dioxin- und EHEC-Vorkommnisse 2011 waren eine Bewährungsprobe für das QS-System. Bei der Aufarbeitung der Geschehnisse hat QS dynamisch und zielgerichtet reagiert. Schon zum 1. März 2011 wurden mit der Verschärfung der Anforderungen in der Futtermittelwirtschaft erste Konsequenzen gezogen. Im Laufe des Jahres folgten weitere Anpassungen sowie die Weiterentwicklung des Ereignis- und Krisenmanagements. Auf die von der Bundesregierung angekündigten Gesetzesänderungen hat die Wirtschaft nicht gewartet. Sie hat im Sinne der Futter- und Lebensmittelsicherheit zügig gehandelt.
Seit dem 1. Juli 2011 sind die Systempartner in der Futtermittelwirtschaft verpflichtet, für Raffinations- und Destillationsfettsäuren (und deren Salze), rohes Kokosöl und rohe Kakaobutter sowie Fischöl Freigabeuntersuchungen durchzuführen. Allein im zweiten Halbjahr 2011 wurden mehr als 27.000 Proben gezogen und auf Dioxine, dioxinähnliche PCB, Nickel sowie Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. Erst nach Vorliegen unbedenklicher Analyseergebnisse konnten die Futtermittel weiter vermarktet werden.
QS wird als verlässlicher Partner im Umgang mit Ereignisfällen von den Systempartnern aktiv eingebunden. 2012 waren es bislang 37 Ereignisse, um die sich unsere Geschäftsstelle zusammen mit Systempartnern und Zertifizierungsstellen gekümmert hat. 2011 wurden insgesamt 65 Vorfälle gemeldet und bearbeitet.
Zu QS-live. Initiative Qualitätssicherung – Wir kommunizieren Qualitätssicherung.
Die Wirtschaftsbeteiligten nehmen ihre Verantwortung für den aktiven Verbraucherschutz ernst. Mit QS-live, unserer EU-geförderten Informationskampagne informieren wir Verbraucher umfassend über die Anstrengungen aller Wirtschaftsbeteiligten in der Kette, an deren Ende „Lebensmittel aus guten Händen“ stehen. […]
Soweit zu den Statements. Wie denken Sie darüber?